Bedarf, Zutaten, Supplemente

Vorbemerkungen

Bei der Erhebung all der Daten, der Mindest- und Höchstwerte und Empfehlungen für bestimmte Nährstoffe und darüber hinaus für die Gabe von Ölen zur Deckung des Bedarfs an Fettsäuren usw., drängte sich mir irgendwann die Frage auf, ob nicht jede Katze, die sich selbst vom Beutefang ernährt, zwangsläufig Mangel leiden muss.

Die natürliche Nahrung der Katze besteht zum überwiegenden Teil aus Mäusen bzw. kleinen Nagern. Je nach Angebot und Geschick der Katze kommen kleine Reptilien, eher selten Vögel und Fische dazu. Außerdem frisst die Katze hier und dort auch Insekten und sie beknabbert Pflanzen. Welchem Bedürfnis das Beknabbern von Pflanzen folgt – ob hiermit ein Nährstoffbedarf gedeckt wird oder lediglich Fasern als Verdauungshilfe aufgenommen werden – ist bislang immer noch unklar. Um die natürliche Nahrung der Katze nachzuahmen, wären zunächst umfangreiche vergleichende Analysen Voraussetzung, die es aber nur in Ansätzen gibt. Zu bedenken ist allerdings auch, dass die Zusammensetzung der natürlichen Nahrung der Katze nicht zwangsläufig auch das Optimum darstellen muss. Bei Erkrankungen und entsprechenden diätischen Bedürfnissen der Katze liegt dies unmittelbar auf der Hand.

Ebenso bleibt die Basis der Nährstoffempfehlungen oft unklar. Sie beruhen teils auf Fütterungsversuchen, teils auf klinischen Erfahrungswerten, großenteils aber auch einfach auf Schätzungen bzw. der großzügigen Übertragung von Erkenntnissen den Menschen oder andere Tierarten betreffend auf die Katze. Die definierten Mindest-/Höchstwerte und die Nährstoffempfehlungen verschiedener Autoren weichen denn auch mitunter ganz erheblich voneinander ab. Bezogen auf einzelne Nährstoffe wird eingeräumt, dass auch der individuelle Bedarf von Katzen sich diesbezüglich stark unterscheidet bzw. auch, dass die Spannbreite der schadlos tolerierten Nährstoffmengen sehr groß ist.

 

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